Pictures in our Minds, eine Photoausstellung ohne Photos, Hamburg 1985
Michael Schirner, Pictures in our Minds, The foot-print of the first man on the moon,
Photo auf Holz, 1985, 100 x 100 cm, Courtesy Galerie Crone

Pictures

Photoausstellung ohne Photos

Schon 1985 hatte Schirner die Technik der Kommunikation von Imaginärem in der Kunst auf die Spitze getrieben, indem er sich weit entfernte von Referenzen auf Außenliegendes, sich stattdessen auf das Innere des Betrachters, seine Phantasie- und Gedankenarbeit bezog. Schirner macht den Betrachter zu seinem Medium: Die Hardware ist sein Gehirn, die Software seine Imagination, auf seiner Festplatte sind alle Bilder, die in seinem Kopf gespeichert sind. Deshalb gab er dem Projekt den Titel PICTURES IN OUR MINDS.

Die Besucher der legendären ersten Ausstellung PICTURES IN OUR MINDS, die zum ersten Mal vor 25 Jahren in den Hamburger Messehallen gezeigt wurde, betraten eine Photoausstellung ohne Photos. Statt der Bilder sahen sie schwarze Tafeln, auf denen in weißer Schrift die Beschreibungen bekannter Photos zu lesen waren. Die Texte auf den Tafeln des imaginären Museums ließen die Bilder in den Köpfen der Betrachter entstehen: „Albert Einstein streckt die Zunge raus“, „Marilyn Monroe auf Subway-Luftschacht“, „Südvietnamesischer Polizeipräsident erschießt einen Vietkong“ etc.

Nach der konzeptuellen Methode der PICTURES schuf Schirner in den vergangen Jahren etliche imaginäre Museen, er machte Photoausstellungen ohne Photos, Designausstellungen ohne Design etc. Seine PICTURES gibt es als Bücher, im Internet, auf Tonträgern und als Sound-Installationen. 2007 zeigte das NRW Forum für Kunst und Wirtschaft Düsseldorf in der Ausstellung „Bilder im Kopf“ mit einer Sound-Installation Schirners neueste PICTURES.